Mein Kind zieht sich zurück, was nun?

Aufgrund der Corona-Krise hat sich unser Alltag verändert. Was sind besondere Herausforderungen für Familien?

Gerade in dieser herausfordernden Zeit für Kinder, Jugendliche und Eltern fallen ständig Belastungen an. Es fehlt der sichere Tagesablauf, es fehlen die Alltagsroutinen. Es fehlen soziale Kontakte, sei es im Freundeskreis, in Vereinen, in der Musikschule. Da ist es ganz wichtig, dass man versucht das irgendwie auszugleichen und Kindern und Jugendlichen den nötigen Raum und die Zeit gibt um mit dieser Herausforderung umzugehen.

Home-Office, Home-Schooling und Kinderbetreuung: Wie lässt sich diese Mehrfachbelastung bewältigen?

Genau bei diesen Mehrfachbelastungen ist es einfach von ganz großer Bedeutung einen fixen Tagesablauf, fixe Tagesstruktur zu haben. Sei es mit Tagesplänen, mit Wochenübersichten. Dass man ganz klar regelt: Wann wird aufgestanden, wann wird gefrühstückt? Also klare Essenszeiten einbauen. Wann sind Lern- und Arbeitsphasen und wann habe ich Zeit, mich zu erholen und zu entspannen. Das gibt einfach Sicherheit und schafft Struktur und das ist genau das, was derzeit so wichtig ist.

Viele Kinder vermissen ihre Freunde. Wie können Eltern diese ersetzen?

Mit dem Ersatz von Freunden, von gleichaltrigen Freunden, ist es natürlich ganz schwierig, weil Eltern können gleichaltrige Freunde nicht ersetzen. Eine Möglichkeit wäre z.b. die Smartphone-Regeln ein bisschen zu lockern, um so den Kindern die Möglichkeit zu geben, über FaceTime oder Skype ihre Freundschaften zu pflegen.

Die Nerven liegen blank! Wie können Konflikte angefangen werden, um ein harmonisches Miteinander zu gewähren?

In erster Linie ist es ganz wichtig die Ruhe zu bewahren und sich selber und auch den Kindern Rückzugsmöglichkeiten anzubieten und ihnen auch zu gewähren und ihnen die Zeit und den Raum bereitzustellen.

Mein Kind zieht sich zurück und ich finde keine Gesprächsbasis mehr. Wie kann ich vorgehen?

Wenn sich Kinder zurückziehen, machen sie das nicht aus Langeweile, sondern sie ziehen sich zurück, weil sie sich einen Schutzraum für ihre Ängste, ihre Bedenken und Unsicherheiten schaffen und für Eltern stellt das eine wahre Herausforderung dar. Um in das Gespräch mit den Kindern zu kommen, ist es wichtig, eine angenehme Gesprächsatmosphäre zu schaffen. Das könnte man vielleicht durch eine gemeinsame Verabredung machen und somit die Kinder einladen. Das wäre eine Möglichkeit oder ein gemeinsamer Spieleabend. Das wäre der erste Schachzug, um eine gelungene Interaktion zu führen.

Ich weiß nicht mehr weiter. Wo finde ich Unterstützung?

Sollten Eltern das Gefühl haben, die Kontrolle zu verlieren, sollten Sie sich unsicher sein, dann ist es bitte überhaupt kein Schande, sich Hilfe, externe Hilfe, zu suchen und es ist auch ganz grundlegend und wichtig. Es gibt diverse Angebote, Beratungsangebote, Erziehungsangebote, wo man sich jederzeit, rund um die Uhr, hinwenden kann. Sei es per E-Mail, telefonisch oder Online-Beratungen. Somit kann ein harmonisches Miteinander gewährleistet werden.