Transkript:

1,8 Millionen Menschen, 150.000 Betriebe, 500.000 Beschäftigte: das sind die beeindruckenden Zahlen des Zentralraums Kärnten-Steiermark. Er wird durch die Koralmbahn Realität. Eric Kirschner von der Joanneum Research sieht diesen neuen Ballungsraum – auch bekannt als „Area Süd“ – als große Chance für Kärnten.

Eric Kirschner: „Im Wesentlichen geht es um eins: Das ist internationale Sichtbarkeit. Was macht einen Ballungsraum so spannend, so interessant? Er ist attraktiv, unglaublich attraktiv als Wohnstandort und als Arbeitsstandort. Also damit kann wirklich konjunkturell der Turnaround gelingen. In Kärnten und in der Steiermark.“
Zu den Gewinnern der Koralmbahn werden auch die Anrainergemeinden zählen, ist Kirschner überzeugt:

Eric Kirschner: „Schauen Sie: Sie können in Wolfsberg, sie können in Klagenfurt wohnen und können in der Steiermark arbeiten, wenn Sie das wollen. Es gibt einige Gründe, warum es besser ist, in Kärnten zu leben als in der Steiermark. Erstens einmal Kosten. Schauen Sie einmal, wie teuer Wohnraum in Graz ist. Und der zweite Grund? Haben Sie schon einmal das Kinderbetreuungsangebot in der Steiermark angeschaut? De facto nicht existent. In Kärnten heben Sie das. Es ist Lebensqualität, wirklich Lebensqualität und das muss man nutzen - ausnutzen.“

Dass Graz von der Koralmbahn mehr profitiert als Klagenfurt, sieht Eric Kirschner jedenfalls nicht.

Eric Kirschner: „Die Zahlen sprechen dagegen. Es ist relativ. Sie müssen sich nur anschauen, wie groß ist das zusätzliche Potenzial an Arbeitskräften, das Klagenfurt hat und das Graz kriegt. In Klagenfurt sind es fast 200.000 Leute, die potenziell in dieses erweiterte, oder 250.000 Leute, die in dieses erweiterte Arbeitskräftepotenzial kommen. Das sind gleichviel unselbstständig Beschäftigte, wie es derzeit in Kärnten gibt. Also relativ hat Klagenfurt die besseren Chancen. Und was Sie nicht vergessen dürfen: Graz ist in den letzten 30 Jahren um 30 % gewachsen. Also wir haben einen unglaublichen Agglomerationsdruck Ich wohne in Graz, der Verkehr ist nicht lustig. Das sind alles Probleme, die Sie in Klagenfurt nicht haben. Sie brauchen sich nicht fürchten - die Kärntner sollen sich nicht fürchten - sondern gescheider Optimismus -dann geht das schon!“