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18. Juli 2021

Talk am See mit LR Sebastian Schuschnig

Warum LR Sebastian Schuschnig nicht unsichtbar sein möchte, und welche Chancen er einem "goldenen Herbst" im Kärntner Tourismus einräumt - dieser und vielen anderen interessanten Fragen geht Moderatorin Martina Klementin auf den Grund.
Warum LR Sebastian Schuschnig nicht unsichtbar sein möchte, und welche Chancen er einem "goldenen Herbst" im Kärntner Tourismus einräumt - dieser und vielen anderen interessanten Fragen geht Moderatorin Martina Klementin auf den Grund.
Transkript

Talk am See Schuschnig (ab Sek 30)

Interviewerin: Mit dem Talk am See startet der Landespressedienst ein neues Format in wunderbar sommerlicher Kulisse. Die sieben Regierungsmitglieder geben uns hier Einblick in ihre tägliche Arbeit und in der heutigen Ausgabe darf ich Landesrat Sebastian Schuschnig ganz herzlich willkommen heißen.

Schuschnig: Hallo.

Interviewerin: Haben‘s uns ein schönes Platzerl ausgesucht glaub ich.

Schuschnig: Wunderschönes Platzerl, gibt’s aber viele in Kärnten.

Interviewerin: Natürlich und da woll ma auch gleich auf den Tourismus zu sprechen kommen. Wir merken ja, dass seit Mai der Tourismus auch wieder positive Fahrt aufgenommen hat. I glaub für eine erste Prognose is es noch a bissl zu früh, wir sind ja mittendrin im Sommer; aber kann man vielleicht schon einen Ausblick geben? Wie geht die Entwicklung, wo zeigt der Trend hin?

Schuschnig: Also sämtliche touristischen Zahlen, die wir jetzt heuer schon erhoben haben, lassen sich natürlich mit den Vorjahren schwer bis gar nicht vergleichen. Also wir haben letztes Jahr natürlich eine vollkommen andere Situation gehabt und natürlich auch 2019 ist mit dem heurigen Jahr nicht vergleichbar. Was wir aber durchaus sehen ist, dass wir einerseits natürlich wieder mehr deutsche Gäste für uns gewinnen konnten, was natürlich auch im Lichte der Grenzsituation zu sehen ist, aber trotzdem auch sehr viele Österreicherinnen und Österreicher. Das bedeutet, dass uns genau das gelungen ist, was wir uns letztes Jahr vorgenommen haben, nämlich diese geborgten Gäste, von denen wir immer gesprochen haben, die letztes Jahr ihren Urlaub bei uns verbracht haben, obwohl sie das vielleicht vor Corona ursprünglich gar nie vorgehabt haben, dass wir die zumindest einmal mittelfristig an uns binden. Und das muss auch der Auftrag für die kommenden Jahre sein, dass genau diese Gäste auch in Zukunft ihren Urlaub bei uns verbringen.

Interviewerin: Also den Gästen unmittelbar fehlt so im Moment nicht; es sind ja vor allem die Mitarbeiter, die immer wieder abgehen in den Betrieben. Das ist natürlich für den Tourismus eine der größten Herausforderungen. Was glauben Sie denn, was sind noch so Herausforderungen, die der Tourismus in den nächsten Jahren bewältigen muss?

Schuschnig: Also die Mitarbeiterthematik ist in allen Branchen, aber natürlich auch im Tourismus, die größte Herausforderung. Mit haushohem Abstand möcht ich sogar dazusagen. Also alles andere, das spiegeln mir auch die Betriebe, i bin jeden Tag in mindestens in vier, fünf Betrieben und alle sagen mir mit allen anderen kommen wir zurecht, aber wir haben zu wenig Personal. Ich bin selber im Tourismus aufgewachsen, ich weiß natürlich, dass es ein Job ist, wo‘s Licht und Schatten gibt, aber aktuell wird natürlich auch sehr viel über die Schattenseiten und nicht über die schönen Seiten in diesem Beruf gesprochen und das ist etwas, was ich sehr sehr schade finde. Eines muss man dazusagen und das hab ich auch letztens mit Schülerinnen und Schülern der KTS so besprochen, also der Kärntner Tourismusschule. Eine Ausbildung im Kärntner Tourismus ist eine weltweite und lebenslange Jobgarantie. Das muss man sich immer vor Augen führen und insbesondere in den … wirklich in den Vorzeigebetrieben, die ja auch alle zu wenig Personal haben, lässt sich auch wirklich sehr sehr gut verdienen. Das ist… heißt ja auch immer im Tourismus wird schlecht gezahlt. Beil allem Respekt, das ist maximale Unkenntnis, wenn das jemand behauptet.

Interviewerin: Wie schaffen wir es denn als Tourismusstandort Kärnten, aus einem fabelhaften Sommer auch einen goldenen Herbst zu machen beziehungsweise da auch diesen Schwung mitzunehmen?

Schuschnig: Ja, wir investieren in der Herbstoffensive wieder, gemeinsam mit der Kärnten Werbung, rund eine Million Euro und das Geld alleine um nur Werbung zu machen ist natürlich zu wenig. Wir haben uns, was die Nebensaisonen angeht, in den letzten Jahren und Jahrzehnten natürlich sehr stark darauf verlassen, dass wir gsagt haben „naja kummts nach Kärnten wandern, radlfahrn, das geht immer“. Das ist natürlich zu wenig. Man muss ganz klar auch in Produkten denken, in konkreten Angeboten denken. Es braucht natürlich auch dementsprechend wetterfest… wetterfeste Infrastruktur, deswegen arbeiten wir natürlich auch stark an den nächsten Badehäusern in Kärnten, die da ganz ganz wesentlich sind und gemeinsam mit den einzelnen Tourismusregionen schaffen wir auch gesamte Angebotspakete, sodass der Gast auch eine Garantie hat, wirklich ein Angebot vorzufinden, wenn er nach Kärnten kommt, um seinen Urlaub hier zu verbringen. Ich bin sonst mit dem Wort „aufholen“ sehr vorsichtig im Tourismus, weil’s schlichtweg betriebswirtschaftlicher Unsinn wäre, aber heuer wird man dadurch, dass letztes Jahr sich der Herbst in Regen und Lockdown aufgeteilt hat; heuer hätten wir wirklich die Möglichkeit im Herbst ein bisschen Boden gutzumachen und darauf arbeiten wir hin.

Interviewerin: Wo verbringt Landesrat Sebastian Schuschnig den Urlaub?

Schuschnig: Ja Urlaub ist ja… fühlt sich aktuell fast ein bissl wie ein Fremdwort an, aber wir werden unseren Urlaub wieder in Kärnten verbringen. Wir werden ein paar Tage am Weißensee sein mit unserem einjährigen Sohn. Auf das freue ich mich schon sehr und den Rest der Zeit werden wir klassischen Kärnten-Card-Urlaub machen. Wir haben ja jetzt in meinem Referat die Ausflugszieloffensive gehabt. I war da bei einigen Ausflugszielen auch beruflich quasi schon zu Besuch und da sind glaub i ein paar Dinge dabei, die uns auch als Familie gefallen würden und das werden wir Schritt für Schritt angehen.

Interviewerin: Und zum Abschluss gibt’s noch eine Entweder-Oder-Runde.

Schuschnig: Mhm.

Interviewerin: Tee oder Kaffee zum Frühstück?

Schuschnig: Ah, Kaffee.

Interviewerin: Berg oder See?

Schuschnig: See.

Interviewerin: Fahrrad oder Laufschuhe?

Schuschnig: Fahrrad.

Interviewerin: Buch oder Podcast?

Schuschnig: Aktuell Podcast.

Interviewerin: Welchen?

Schuschnig: Hawi D‘ere.

Interviewerin: Aha, sehr gut, Tipp super. Anruf oder Whatsapp-Nachricht?

Schuschnig: Anruf aktuell.

Interviewerin: Büro oder Homeoffice?

Schuschnig: Büro.

Interviewerin: Und die schwierigste Frage zum Schluss: unsichtbar sein oder lieber Gedanken lesen können?

Schuschnig: Als Politiker is gscheider man kann Gedanken lesen, unsichtbar wär ganz schlecht.

Interviewerin: Ok. Herzlichen Dank für das schöne Sommergespräch.

Schuschnig: Danke vielmals. Alles Gute und einen schönen Sommer.

Interviewerin: Danke, ebenfalls einen schönen Sommer.

Schuschnig: Danke.

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